Geschichte der Insel Mauritius

Über Jahrzehnte hinweg wurde die Insel nach ihrer Entdeckung zu Beginn des 16. Jahrhunderts nur als Stützpunkt auf der langen Seereise zwischen Europa und Indien genutzt, um hier frisches Wasser und Vorräte zu laden. Entdeckt wurde die Insel zwischen 1505 und 1510 vom portugiesischen Seefahrer Pedro Mascarenhas, nach dem die Inselgruppe der Mascaren benannt wurde. Dazu gehören neben Mauritius auch Réunion und Rodrigues. Doch erst 1598 meldete die damalige Kolonialmacht Holland ihren Gebietsanspruch auf die Insel an. Die ersten Siedler trafen allerdings erst 1638 auf der Insel ein.

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Fischer mit seinem Boot | ©: Louie Schoeman - Fotolia

Der erste Versuch, die Insel dauerhaft zu besiedeln, scheiterte jedoch. Die Niederländer beanspruchten die Insel Mauritius 1598 und besiedelten sie anno 1638. Die Siedler kämpften jedoch gegen Krankheiten und verschiedene Umweltplagen wie Zylone und Schädlinge, so dass die Kolonie 171ß aufgegeben wurde. In den folgenden Jahren machten Seeräuber die Insel zu ihrem Stützpunkt und fügten den Großmächten der damaligen Zeit durch ihre immer dreisteren Überfälle einen erheblichen Schaden zu. Das war Grund genug für Frankreich, das unter anderem das benachbarte Réunion zu seinen Besitzungen zählte, einzugreifen und den Piraten den Kampf anzusagen.

1715 gelang es den Franzosen, das organisierte Piratentum zu zerschlagen und die Insel zu erobern. Die Insel blieb fortan von den politischen Wirren der Kolonialherren nicht verschont, französische Korsaren fügten von der Operationsbasis auf Mauritius der Handelsflotte des Erzfeindes Großbritannien erheblichen Schaden zu.

Schließlich besetzten die Briten 1810 die tropische Insel und blieben die Herren bis zur Unabhängigkeit des Staates Mauritius 1968. Die französischen Herrscher hatten im Mauritiuskrieg eigentlich eine Seeschlacht erwartet und nicht damit gerechnet, dass ein starkes britisches Heer im Norden der Insel landen und einmarschieren würde.

Nachdem 1835 die Sklaverei auf Mauritius verboten wurde, fehlten billige Arbeitskräfte, um die Plantagenwirtschaft rentabel aufrecht zu erhalten. Deshalb wurden in Indien massenhaft Vertragsarbeiter angeworben, so dass deren Nachfahren mittlerweile den größten Anteil an der Bevölkerung haben.

Auf der zweitgrößten Insel des heutigen Staates Mauritius, Rodriguez, landeten die Niederländer erstmals 1601. Die ersten Versuche, sich dauerhaft niederzulassen, scheiterten aber schon nach kurzer Zeit. Deshalb nutzten sie die Schiffe auf dem Weg in die Kolonien lange Zeit nur als Landmarke und Möglichkeit, ihre Vorräte aufzufrischen.

Erst 1691 wollten Hugenotten, die vor der Verfolgung in Frankreich geflohen waren, auf Rodriguez eine protestantische Republik namens Eden errichten. Aber nur acht Männer erreichten unter der Führung von Francois Leguat überhaupt die Insel. Nach zwei Jahren gaben sie jedoch auf und gingen nach Mauritius, wo sie von den herrschenden Niederländern wegen des Verdachts auf Spionage inhaftiert wurden.

Ab 1725 starteten die Franzosen einen weiteren Versuch, die Insel zu besiedeln und zehn Jahre später wurde die erste feste Siedlung, Prot Mathurin, gegründet. Die entlegene Insel war auch in die ständigen Auseinandersetzungen zwischen Großbritannien und Frankreich verwickelt. So wurde Rodriguez am 27. Dezember 1808 von einer Flotte mit 16.000 Mann besetzt und diente zwei Jahre später als militärische Basis zur Eroberung von Mauritius.

Rodriguez blieb, anders als Réunion, das ebenfalls kurzzeitig britisch war, im Empire und formte nach dem Zweiten Weltkrieg zusammen mit der größeren Nachbarinsel den neuen Staat Mauritius.






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